Den Spielautomat Rotamint Gold von NSM habe ich mit zwei anderen seltenen Spielautomaten in einer ehemaligen Autowerkstatt in Hargesheim von einem sehr sympathischen Zeitgenossen gekauft, der außerdem noch besondere Autos, altes Spielzeug und Flipperautomaten sammelt und sich von einem Teil seiner Geräte trennen wollte. Es ist ein 10 Pf Gerät. Der Automat lief nicht, die Sicherungen waren durchgebrannt und der Netzfilter an der Rückwand ziemlich verschmort. Ich habe dann den Filter ausgebunden und die Sicherungen ersetzt. Mehr war nicht zu reparieren. Der Münzprüfer bei dem Spielautomat Rotamint Gold von 1961 ist sehr einfach gehalten, da nur 10 Pf Münzen eingeworfen werden können und praktisch unverwüstlich. Eine Geldvorlage gibt es nicht, auch keinen Wechsler. Die Münzrutsche lässt die 10 Pf Stücke in die einzige Münzröhre fallen, wenn diese voll ist, rutschen die Münzen darüber hinweg in die Kasse.

Bild 2: Innenansicht des Spielautomaten Rotamint Gold

Auf dem Bild 2 erkennt man oben liegend den Motor, das Getriebe und die Walzen für die Steuernocken. Sie sind beim Spielautomat Rotamint Gold auch auf der Beschreibung, die innen auf die Rückwand aufgeklebt wurde erklärt. In rot ist die Nocke für den Mikroschalter (in braun darüber angebracht) zu erkennen, die hier die Stromversorgung des Motors vom Auswurf der Münze bis zum Spielende übernimmt. Unten links ist der Auszahl-Magnet zu erkennen. 1963 brachte NSM den Rotamint Rheingold heraus. Bis auf den 1 DM Geldwechsler ist dessen Technik mit dem Gold identisch. Optischer Unterschied: Ein wunderbares Motiv der Nibelungensage als Scheibe, dafür fehlt der blinzelnde Löwe bei einem Gewinn.

 

Bild 3: Bremsmagnet mit Gestänge

Der Antrieb der Scheiben erfolgt durch Spiralfederriemen. Bild 3 zeigt, wie bei Automatenstart durch den Bremsmagneten das Verriegelungsgestänge der Scheibe zurückgezogen wird und die Scheibe freigibt. Unterhalb des Bremsmagneten erkennt man die Selbsthaltung durch die Kontakte. Große Teile der Mechanik sind identisch mit dem Rotamint Diamant. Ein Video zum mechanischen Spielablauf gibt es in meinem Rotamint Diamant Beitrag zu sehen.

Bild 4: Gewinnauszahlungsnocken

Auf Bild 4 erkennt man die Gewinnauszahlungsnocken, hier ausgeführt als Schale mit Stegprofilen.

Bild 5: Blick auf den Scheibenantrieb

Bild 5 zeigt oben Mitte das Antriebsradsrad auf der Welle, die vom Motor auf der abgewandten Seite der Platte angetrieben wird. Weiterhin die Beleuchtung durch Soffitten. Sämtliche Soffitten-Halterungen waren zerbröselt und mussten von mir ersetzt werden.

Bild 6 zeigt, den Weg der 10 Pf Münze. Sie passiert zuerst den Münzprüfer (gold glänzend oben links in Teilen zu erkennen). Sie fällt dann durch den Münzschacht auf den Metallstift (oberhalb des schwarzen Gestänges, etwas rostig) und löst den Motorstart aus. Der schwarze flache Hebel (Mitte rechts) wird durch ein Gestänge im Spielablauf nach links gedrückt und drückt die Münze in die Münzrutsche. Der Metallstift federt zurück und ist bereit für eine erneute Spielauslösung. Die Stromversorgung des Motors wurde zwischenzeitlich von dem Mikroschalter auf der roten Nocke übernommen. In meinem Rotamint Diamant Beitrag ist ein Video dazu verlinkt.

Bild 6: Münzführung und Automatenstartgestänge
Bild 7: Gestänge der Bremstasten für die mittlere und rechte Scheibe

Dieser Automat hat nicht die später übliche Technik der Bremstaste mit Momentankontakt, sondern stellt durch das Lösen eines vorgespannten Gestänges mit Spiralfeder den Kontakt beim Drücken dauerhaft um. Bei Neustart eines Spiels wird dieses Gestänge dann erneut mechanisch vorgespannt.

Bild 3: Innenansicht des Spielautomaten Rotamint Gold auf Gong und Kasse

Ja, dieser Automat verfügt über ein mechanisches Schlagwerk, dass bei Gewinnen von 60, 80 Pf und 1 DM einmal schlägt.

Bei allen Gewinnen leuchtet das Gesicht des schlafenden Löwen auf und seine Augen öffnen sich für den Bruchteil einer Sekunde. 1 Mal für jede 10 Pf Gewinn. Sehen Sie sich das auf dem Video an. Ein echter Hingucker!

Bild 4: Blick auf den verschmorten Netzfilter

Hier das Spielvideo des Spielautomaten Rotamint Gold

Gewinnplan

Auf den zwei Scheiben links und rechts sind in zwei Kreisen, blau und rot, die Gewinnbeträge aufgedruckt. Innen in rot die 20 und 40 Pf jeweils abwechselnd. Außen in blau die 60, 80 Pf und 1 DM Gewinnbeträge in ebenfalls gleicher Häufigkeit. Auf der mittleren Scheibe sind die blauen und roten Felder abwechselnd aufgemalt. Alle Gewinnbeträge sind enthalten plus einem 10 Pf Symbol. Die Kombinations-Schablone in der Frontansicht hat 5 Fenster. Je zwei für jede äußere Scheibe, eine für den blauen Kreis und eine für den roten Kreis. Die mittlere Scheibe hat nur ein Fenster, das entweder auf einem roten oder einem blauen Feld zum Stehen kommt. Nur 3 gleiche Beträge auf einem blauen oder drei gleiche Beträge auf einem roten Feld gewinnen. Ausnahme: das 10 Pf Symbol auf der mittleren Scheibe im Sichtfeld gewinnt immer 10 Pf.