Mein Spielautomat Duplomat von Bally Wulff ist 1964 zugelassen worden. Hier sind jetzt schon die anspruchsvolleren Münzprüfer verbaut, die drei verschiedene Münzen (10 Pf, 50 Pf und 1 DM verarbeiten können. Dabei handelt es sich um ein 10 Pf Gerät ohne Geldvorlage. Also die 50 Pf bzw. 1 DM werden nur gewechselt und der Einwurfbetrag abzüglich eines Spiels von 10Pf, das sofort startet, wieder ausgeworfen. Die Walzen sind waagerecht angeordnet, 4 Stück im Ganzen.

Das Besondere am Spielautomat Duplomat von Bally Wulff ist, dass in einem Gehäuse zwei Geldspielgeräte kombiniert sind. Je zwei Walzen, nämlich beide obere bzw. beide untere bilden jeweils ein Spiel ab:
In Bild 2 gehören also die oberen beiden Walzen mit weißer Grundfarbe zum linken Teil (v. v.) und die beiden unteren Walzen mit der gelben Grundfarbe zum rechten Teil (v. v.) des Apparates. Man sieht deutlich die beiden Münzprüfer links und rechts oben an den Apparateseitenwänden, sowie die gemeinsame Münzauswurfstange für beide Münzprüfer (Bild 3). Ganz oben im Bild 2 eingezwängt unter dem oberen Apparaterahmen sitzt der eine Antriebsmotor und die gemeinsamen Steuernocken des Spielautomaten Duplomat. Ganz unten in Bild 2, hinter dem Kabegewirr befinden sich die Schaltrelais für die beiden Spiele. Hier wird geschaltet, welche Seite des Automaten aktiv spielt. Nur dort werden Gewinne dann auch zur Auszahlung durchgeschaltet. Darüber sieht man, dass der Spielautomat Duplomat noch mit Spiralfederantriebsriemen betrieben wird.

Bild 2: Innenansicht

Man sieht die Münzauswurfstange unten im Bild 3 hinter dem blau umwickelten Kabelbaum über fast die ganze Apparatebreite nach links reichend und erkennt auch die beiden senkrechten Flacheisen, die den Münzauswurf, in beiden Münzprüfern synchron, im Spielfortgang erzwingen. 10 Pf Münzen fallen zuerst in die Münzröhren, wenn diese voll sind in die Kasse, die Silbermünzen fallen sofort in die Kasse. Gewinne werden also immer in Groschen ausgeworfen. Der Doppel-Joker von Bally -Wulff hat ein nahezu identisches System. Oberhalb der linken weißen Walze erkennt man das Bremssystem für die Walzen: Ein gebogenes Flacheisen greift beim Abfall des Bremsmagnetes in die Stege der fest mit der Walze verbundenen Metallscheibe und stoppt die Walze sofort. Ich besitze einen Bally Wulff Trianon, bei dem eines dieser Fächer mit einem Klebstoff so nivelliert wurde, dass das Flacheisen nie dort eingreifen konnte. So wurde bei diesem Automaten wirkungsvoll das Eintreten der großen Superserie unterbunden: Der rechte Ritter konnte nie erscheinen. Echt übel für die ehrlichen Spieler!

Bild 3: Gemeinsame Münzauswurfeinrichtung

Im Bild 4 erkennt man die beiden Bremsmagneten für das „gelbe“ Spiel und links sieht man die Führungshülse (Messing) für eine der beiden Gewinnabtastungen für jede Walze.

Bild 4: Bremsmagnet und Gewinnabtastung

Hier wie immer das Spielablaufvideo zum Spielautomat Duplomat von Bally Wulff:

Wie auch im Video erklärt, ist aufgrund der gemeinsamen Steuernocken und des gemeinsamen Münzauswurfgestänges kein wirklich zeitlich unabhängiges Spielen wie z.B. beim Max und Moritz von Bergmann möglich. Beide Münzeinwürfe werden zum gleichen Zeitpunkt gesperrt. Wer zu lange neben seinem Nebenmann mit dem Münzeinwurf wartet, muss ein Spiel aussetzen. Ich könnte mir vorstellen, das hat genervt.

Das Gewinnsystem ist denkbar einfach: zwei gleiche Beträge auf den Walzen einer Farbe (und bei erfolgreichem Münzeinwurf) gewinnen eben diesen Betrag. Einen Joker gibt es nicht. Verwirrend ist anfangs: Es laufen immer alle 4 Walzen.
An der Beleuchtung erkennt man allerdings welche Seite aktiv ist und eine Kontrolltaste zeigt dies auch nach Spielabschluss für den abgelenkten Spieler an. Zwei Münzschalen, eine für jedes Spiel, sollten keine Streitigkeiten über den Gewinn aufkommen lassen.