Der Super Serie 6-6-6 ist von Bergmann und ist ein 20 Pf Gerät. Mein Gerät wurde im Jahr 1969 zugelassen und war bis 1972 im öffentlichen Spielbetrieb eingesetzt. Ich habe das Gerät einem Privatmann in einer leerstehenden Industriehalle in der Nähe von Stuttgart (Schwäbische Alb) abgekauft.

Schlechter Apparatezustand

Der Apparat Super Serie 6-6-6 war in einem eher schlechten Zustand. Auf beiden Frontseiten waren seltsame Zahlenreihen aufgeklebt, die mit dem offiziellen Gewinnplan des Automaten nichts zu tun hatten. Der Bremsmagnet der mittleren Scheibe war in Teilen entfernt worden. Ein Scharnier des Gehäuses war zerbrochen. Der 1 DM Münzeinwurf war nicht mehr mit dem Freigabelämpchen verbunden. Der Pegelschalter an der 10 Pf Münzröhre war entfernt worden und die Kabel hingen frei. Der 1 DM Einwurf war möglich, ohne dass jedoch ein Spiel gestartet wurde. Keine Gewinnkombination warf den vorgesehenen Gewinn aus. Die Frontscheibe wies zahlreiche Beschädigungen, auch in Spiegelbereichen, auf. Also erst einmal in’s Regal mit ihm. Ungefähr ein halbes Jahr später konnte ich die in Bild 2 gezeigte Technik-Einheit mit einer Front-Glasscheibe als Teil zum Ausschlachten günstig erwerben. Die Glasscheibe war in erstklassigem Zustand und so konnte ich mit den Beschädigungen der ursprünglichen Glasscheibe experimentieren.

Wie repariert man eine teilverspiegelte Scheibe?

Beschädigungen auf rotem Untergrund ließen sich relativ leicht mit Modellackfarbe aus dem Baumarkt in gleicher Farbtönung beheben. Bei den verspiegelten Flächen, kann man innen nicht mit Farbe übermalen. Hier habe ich sehr gute Erfolge mit Spiegelfolie erzielt, die man im Internet kaufen kann und die normalerweise an Hausfenster geklebt werden, um die Einsicht von draußen zu verhindern. Hier sollte man die höchste Verspiegelungsstufe wählen. Wenn dann noch die Beleuchtung der Birnchen im Apparat nicht rechtwinklig auf die reparierten Stellen fällt, kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen! Ein weiterer Vorteil: Die Folien werden reversibel aufgebracht, also nicht geklebt und reagieren damit auch nicht mit den alten empfindlichen Farben. Man kann also großzügig „aufkleben“.

Bild 2: Technik-Rückseite der Scheiben-Platte

Bild 2 zeigt einen Großteil der Elektromechanik des Super Serie 6-6-6 . Ganz oben, von links nach rechts, der Verzögerungspropeller, Motor mit Getriebeinheit sowie aufgeschraubter Würfeleinrichtung. Dann schließt sich die Nockenwalze mit den Abtastfingern an. In elektronischen Geräten würde man das heute Steuereinheit oder Inferenzkomponente nennen. Direkt darunter sitzt der Beleuchtungstrafo (6 V). Darunter sieht man in Braun die Gewinnabtastungen aller drei Scheiben. Über der rechten Gewinnabtastung sitzt in dem braunen Rechteck die Verechnungsplatine für die Gewinnzahlenfolge aller drei Walzen. Darunter befinden sich vier Relais. Von rechts nach links: Foulrelais, 1 DM Einwurf, 20 Pf Einwurf, Aufzählimpulse für 1 DM Einwurf (= 5 Spiele). Darunter befinden sich die beiden Relais für 10 bzw. 14 Sonderspiele.

Bild 3: Mechanik für den 1 DM Münzeinwurf

Bild 3 zeigt die Auf- und Abzählmagneten mit den dazugehörigen Relais, das hintere ist verdeckt, für den 1 DM Einwurf

Bild 4: 10 Pf Münzprüfer und 10 Pf Doppelturm

Bild 4: Bei dem 20 Pf Einwurf, werden hier beide Münzen so aus dem Münzprüfer ausgeworfen, dass beide Münztürme parallel aufgefüllt werden. Bei einem Gewinn werden immer parallel aus beiden Münztürmen Münzen ausgeworfen. Daher kam ich, wie später noch erzählt wird, auch hier mit einem Pegelschalter aus.

Bild 5: 1 DM Münzprüfer und Kassenbehälter

Bild 5: Hier gibt’s, im Gegensatz zum Super Six, auch wieder nur eine Kasse für beide Münzen.

Bild 6: Pegelschalter vordere Münzröhre

Bild 6: Diesen Pegelschalter habe ich aus einem anderen Bergmann Schlachtgerät, habe ich mit fehlender Steuereinheit erworben, ausgebaut. Es ist nicht original das gleiche Teil, aber zumindest aus einem anderen Bergmanngerät. Mit dem weißen Kunstoffring (halb zu sehen oben links in Bild 6), kann man den Pegelschalter feinjustieren oder ganz außer Funktion setzen (original Super Serie 6-6-6).

Der Gewinnplan:

Der Vergleich mit dem Super Six zeigt: Da es sich um ein 20 Pf Gerät handelt, sind alle Gewinne, bei identischer Ziffernkombination wie bei Super Six, verdoppelt worden. Dafür wurde der doppelt vorhandenen Ziffer 6 auf der linken Scheibe durch den unterschiedlichen Farbhintergrund (den auch schon beim Super Six gab), nun eine Gewinn-Bedeutung gegeben: Die farbige 6 auf der linken Scheibe in Kombination mit einer 6 auf der mittleren und rechten Walze bringt 14 Sonderspiele. Ist die 6 auf der linken Scheibe hingegen ohne Farbhintergrund gibt es nur 10 Sonderspiele.