Der Veromat ist, neben dem Metromat Change, ein weiterer Apparat von Winkler in meiner Sammlung.
Eigentlich hatte ich diesen Automaten gar nicht auf der Rechnung. Als ich jedoch einen addi-mint von NSM in Frankfurt abholte, fragte mich der Verkäufer ob ich nicht auch noch diesen Automaten mitnehmen wollte. Ihm habe der Automaten, den er in Bayern gesehen hatte, so gut gefallen, dass er ihn vor 14 Jahren gleich gekauft hatte. Der Trafo war durchgeschmort und er habe es irgendwie nicht geschafft, sich mit diesem Automaten intensiv zu beschäftigen. Also habe ich ihn auch mitgenommen. Ein neuer Trafo, noch in der Originalverpackung, war auch mit dabei. Zu Hause angekommen, musste ich erst einmal versuchen, die ganzen losen Kabel am neuen Trafo, an den richtigen Anschlüssen, anzulöten. Technische Unterlagen waren natürlich nicht dabei. Allerdings hatte der Automat noch sein originales Zulassungsschildchen aus dem Jahr 1960. Es ist ein 10 Pf Gerät ohne Geldwechsler und ohne Münzvorlage. Dafür zeigt er, im Gegensatz zum Neomat Duola, dem er technisch sehr ähnlich ist, keine Anzeichen von Zinkfraß im Münzprüferbereich.
Bild 2 zeigt die übersichtliche Technik des Veromat: Elektromotor, allerdings schon mit Verzögerungspropeller und 8 elektromechanische Abtastfinger auf einer Nockenwalze, die waagerecht gelagert ist. Nach Einwurf einer 10 Pf. Münze und deren Prüfung im Münzprüfer, links oben im Bild 2, fällt die Münze auf einen Mikroschalterdraht, der in den Fallweg auf Höhe des oberen der beiden runden Löcher in Bild 5 hereinragt. So wird der Motorstart ausgelöst. Ein Sperrhebel, der in den Fallweg auf Höhe des zweiten, unteren runden Loches hereinragt verhindert, dass die Münze durchfällt.
Erst wenn der Motorstrom durch die Nocke 1 übernommen wird, wird durch den Auswurfmagneten (Bild 6), der durch die Nocke 5 zum Anzug gebracht wird, die Münze ausgeworfen und über die Rutsche in die Münzröhre oder die Kasse (Bild 4) geleitet. Abgewiesene Münzen fallen über das graue Rohr (Bild 5) zurück in den Ausgabeschacht.
Alle drei Walzen laufen, verzögert über die Variatornocke, nahezu gleichzeitig an. Die mittlere Walze stoppt nach kurzem Lauf und kann, bei Beleuchtung des Startknopfes (Bild 1) nachgestartet werden.
Bei mir läuft beim Nachstarten die mittlere Walze nur, wenn ich den Leuchtknopf gedrückt halte. Dafür leuchtet der Knopf über eine relativ lange Zeit und die Walze kann in dieser Zeit beliebig oft nachgestartet werden. Dies ist sehr ungewöhnlich. Beim Neomat Duola beispielsweise, leuchtet der Nachstartknopf für die mittlere Walze nur kurz, dafür hält sich der Bremsmagnet aber selbst und die Walze stoppt nach ein paar Sekunden. Sie kann dann mit gleichem Prozedere noch ein zweites Mal nachgestartet werden. Entsprechend sind auch die dafür verantwortlichen Walzenprofile bei beiden Automaten unterschiedlich.
Hier ist die Nocke 4 (v. r. n. l. Bild 9) dafür verantwortlich.
Die Beschreibung des Automaten auf der Scheibe ist eher spartanisch kurz. Es heißt dort lapidar: „Bei Aufleuchten des Starters kann die Betätigung erfolgen“. Leider gibt es auch in den einschlägigen Foren wohl niemanden, der einen funktionierenden Veromat besitzt, daher weiß ich nicht, ob diese Funktionsweise korrekt ist. Sollte ein Leser mir hier weiterhelfen können, wäre ich für eine mail sehr dankbar (spielautomaten@andreasfried.de).
Die Gewinnabtastung (Bild 8) ist identisch wie beispielsweise beim Optima supra.
Bild 3 zeigt, wie bei Winkler 1960 die Qualitätsprüfung dokumentiert wurde: Eine kurze Bleistiftnotiz unten rechts im Kasten (7/10, 60), was wahrscheinlich heißen soll: 7. Oktiober 1960 mit anschließendem Namenskürzel.
Spielvideo Veromat von Winkler
Der Gewinnplan ist nichts für Saufnasen: