Mein Multimat Profistar hat leider kein Zulassungsschildchen mehr. Nach Literaturangaben ist er von 1980. Es ist ein 30 Pf. Gerät von Bally-Wulff. Der Kasten ist vollgestopft mit elektromechanischen Bauteilen und Leiterplatten. Die Frontansicht ist in einer sehr schönen und offensichtlich sehr haltbaren Lederoptik gestaltet.

Bild 2: Chassis des Multimat Profistar

Glücklicherweise war mein Gerät, bis auf jede Menge defekte Birnchen, ohne Fehler. Auch optisch ist der Multimat Profistar sehr gut in Schuss. Für einen sauberen Spielablauf sind funktionierende Birnchen jedoch unabdingbar, da sie bei diesem Automaten nicht nur für die bessere Sichtbarkeit der Walzen sondern auch für die Anzeige des gewählten Spiels wichtig sind.

Das Auswechseln der Birnchen hat es jedoch in sich: Neben dem Münzprüfer müssen sage und schreibe 18 Steckverbindungen gelöst und dafür noch eine Leiterplatine entfernt werden. Bei 40 Jahre alten Geräten immer ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Dann lässt sich das Chassis aber kinderleicht, durch Lösen zweier weiterer Schrauben, aus dem Kasten aushängen.
Wer glaubt, jetzt könnten die defekten Birnchen einfach ersetzt werden, der irrt. Besonders die Innenbeleuchtung der Walzen ist fast unmöglich zu ersetzen. Wenn man es trotzdem geschafft hat, belohnt der Apparat mit einem schönen Leuchtbild (siehe Video). Sogar die Münzausgabeschalen sind innenbeleuchtet! Bei der Münzvorlage sollte lt. Hersteller am besten gar kein Birnchen ersetzt werden. Die eingesetzten Birnchen seien extrem langlebig und das Ausleuchtbild so konzipiert, dass selbst eine von den drei Birnchen noch für ausreichend Licht sorgt. Ich habe die Münzvorlage schon einmal zerlegt und wieder zusammengebaut, was der Hersteller empfiehlt, kann ich unterstreichen. Der Multimat Profistar nimmt 10 Pf., 1 DM, 2 DM und 5 DM Münzen an. Keine 50 Pf. Stücke. Die Münzprüfer waren in sehr gutem Zustand und nur beim 10 Pf. Durchlauf musste ich geringfügig nachstellen.

Bild 3: Rückwand mit Münzprüfer für 2 und 5 DM, sowie den meisten Sicherungen

Bild 3 zeigt die rückwärtige Ansicht nach Öffnung des Multimat Profistar. Man erkennt ganz unten die Kasse und links daneben die Sicherungsplatine. Darüber befindet sich der Auswurfmagnet für 5 DM Münzen; darüber die 5 DM Münzröhre und darüber der Münzprüfer. Über den beiden Hauptsicherungen für den 230 V Stromkreis, neben dem roten Netzfilter, sitzt eine Service Steckdose; sehr schön für Lötkolben zu verwenden.

Bild 4: Gewinnimpulsgeber

Den Gewinnimpulsgeber finde ich auch besonders, da hier die übliche Impulsgebung durch Nocken an den Auszahlmagneten von der sonstigen Spielablaufsteuerung separiert wird. Die technische Beschreibung des Herstellers sagt dazu: „Entsprechend dem Gewinn werden Teile der Schleifbahn mit Spannung versorgt. Der vom Gewinnmotor angetriebene Schleifer erzeugt beim Durchlaufen entsprechende Impulse, die dem Münzspeicher bzw. dem Sonderspielzähler zugeführt werden.“ Im Fall einer Auszahlung wird in 5 DM, 1 DM und 10 Pf. Münzen ausgezahlt.

Bild 5: Federkontakte und Motor

Auf der F-Leiterplatte (im Chassis rechts unten) sind noch zwei Service- Schalter verbaut. Mit dem Schalter Br können die Bremsmagnete ausgeschaltet werden. Dadurch lassen sich sehr schön Gewinnkombinationen vorab einstellen und testen. Mit dem Mot-Schalter lässt sich der Spielablauf an bestimmten Punkten stoppen und Einstellungen vornehmen. Aber Achtung, wenn man sich zuviel Zeit nimmt, können unter Strom stehende Spulen durchbrennen, wenn sie nur für kurzeitige Aktion ausgelegt sind! Beim normalen Spielablauf müssen beide Schalter auf E stehen, sonst sind die Münzeinwürfe blockierte und die grünen Breitschaftslämpchen bleiben aus.

Der Apparat kennt zwei unterschiedliche Spielmodi, die dafür sorgen, dass Sonderspielgewinne und Geldgewinne nicht zusammen auftreten können. Im Star-Modus gibt es nur Geldgewinne (obere drei Walzen, Standardeinstellung). Im Profi-Modus wird nur um Sonderspiele gespielt. Höchstgewinn sind 3 DM, Mindestgewinn sind 30 Pf. Und noch etwas ist hier anders als beispielsweise zeitgleichen NSM Geräten wie dem triomint gold „Alles oder nichts“: Bei Erreichen einer Münzvorlage von 90 DM, wird bis auf einen Restbetrag von 10 DM alles automatisch ausgezahlt. Der triomint zahlt dann nur 10 DM aus und spielt mit dem Rest weiter.

Gewinnpläne

Für den detaillierten Spielablauf empfehle ich mein Video: