Den Rotamint brillant habe ich im Frühjahr 2018 in Riederode (Hessen) erworben. Von Worms aus ist das gerade mal ein paar Kilometer über den Rhein. Das war ein sehr kurzer Kauf. Der Besitzer sagte nur drei Worte: „Da steht er“. Kein „Guten Tag“, kein „Auf Wiedersehen“, nahm das Geld und war im Haus verschwunden. Auch gut, hatten wir so noch nicht.
Es handelt sich hier um ein 20 Pf Gerät von 1974, gebaut von NSM. Der Erstbesitzer hat auf der Rückseite noch das Datum des Kaufs vermerkt und auch hineingeschrieben, mit wieviel Startgeld er den Automaten befüllt hat (Bild 4). Der Rotamint brillant hat neben dem Jocker auch ein Kleeblatt im Programm, das man auch vom sehr beliebten Rotamint Super 70 kennt. Das Kleeblatt spielt dann auch bei dem Zugewinn von Sonderspielen innerhalb einer Sonderspielserie eine Rolle. Dies ist, in meinen Augen, der erste Automat von NSM, der dem Spieler doch eine gesteigerte Aufmerksamkeit bei Spielen abgewinnen will. Durch die Haltetasten für die linke und rechte Scheibe, wird der Spieler aufgefordert, in den Spielablauf einzugreifen und die erhöhte Chance auf Sonderspiele nach einer 40-40-40 Gewinnkombination, ziehen den Spieler in den Bann.

Bild 2: Technik im Frontchassis

Auf Bild 2 erkennt man ganz oben die übliche NSM Anordnung von Nockenwalze, rechts seitlich unten den Motorkondensator und dann rechts davon der Antriebsmotor. Der Motorkondensator geht nach vielen Jahrzehnten gerne mal kaputt. In meiner Beschreibung des Rotamint exquisit juwel habe ich etwas dazu geschrieben, wie man das repariert.
Direkt darunter, ganz links, sitzt der Münzprüfer für 10 Pf, 50 Pf , 1 DM und 2 DM Münzen, inklusive der beigefarbenen Freigabemagneten; für jede Münzsorte einer. Rechts daneben, der graue Kasten, enthält die Walzen der drei Scheiben mit der Gewinnabtastung. Sie ist im Rotamint exquisit beschrieben. Ganz rechts an der Kastenseitenfläche sieht man den 5 DM Münzprüfer. Der Einwurf für 5 DM befindet sich demnach links oben am Apparat.
Hinter der Plexiglasscheibe gleich darunter sind der Rückzahlmotor mit Mechanik (grau, links) und der Serieneinsteller (10, 20, 30 oder 40 Sonderspiele, weißes Zahnrad und beiger Schrittmagnet). Hier werden auch die, während einer Sonderserie anfallenden, zusätzlichen Sonderspiele aufgezählt.

Bild 3: Münzspeichermechanik, Auszahlmagneten

Auf Bild 3 erkennt man, unter der Neonröhre, die Münzspeichermechanik. Ganz links das weiße Zahnrad und der erste und zweite Impulsmagnet bedient den Münzspeicher für die 10 Pf Münzen (der erste Impulsmagnet ganz links ist verdeckt). Das zweite Zahrad, rechts davon und der dritte und vierte Magnet sind für die 1 DM Münzen zuständig. Ganz rechts sitzt der Sonderspielaufzähler.
Prinzipiell muss man sagen, dass gerade bei den Zählern fast immer die Mechanik verharzt ist und dann Münzeinwürfe nicht aufgezählt oder Spiele nicht abgezählt werden bzw. Sonderspiele nicht angezeigt werden. Hier hilft das sagenhafte WD40 wieder einmal weiter. Bevor man anfängt, die Mechanik mit den filigranen Rückholfedern und Plastikärmchen zu zerlegen, vorsichtig WD40 einsetzen und einige Stunden einwirken lassen. Zwischendurch immer einmal die Mechanik vorsichtig von Hand bewegen. Das wirkt Wunder und ist nachhaltig!

Bild 4. Rückseite mit Gong, Kasse und pers. Notizen

Hier noch das Spielvideo zum Rotamint brillant: