Der Rotomat Joker ist ein Automat von Bally Wulff. 1964 kam mein Automat in die Gaststätte und lief dort bis 1967. Er hat von der Technik große Ähnlichkeit mit dem Optima Supra und ist dessen Vorläufer. Ich habe ihn vor allem deswegen erworben, weil ich nun mit dem Doppeljoker und dem Superjoker die Jokerreihe von Bally-Wulff komplett habe. Es sieht so aus, als habe der Automatenhersteller Hans Zindl aus Kelheim hier für seinen Gold 0 Zero die Technik eingekauft.

EBild 2: Technik Front

Der Geldwechsler nimmt hier die übliche „Wechselgebühr“ von einem Spiel. Wenn man Silbergeld einwirft, wird sofort ein Spiel gestartet und vom Wechselgeld 10 Pf für das Spiel einbehalten.

Bild 3: Münzprüfer mit Münzvorlage

Der Rotomat Joker besitzt eine Münzvorlage für 10 Münzen á 10 Pf ohne eine Anzeige. Das Spiel ist denkbar einfach: Bei drei gleichen Zahlen wird der gleiche Berag in Pfennigen gewonnen und in 10 Pf Münzen sofort ausgegeben. Der hier erstmals eingeführte Joker auf der mittleren Walze ersetzt jede beliebige dritte Zahl. Ohne Dreierkombination gewinnt er für sich 20 Pf. Der Automat besitzt zwei Münzröhren für die 10 Pf Münzen. Silbergeld landet sofort in der Kasse. Zuerst wird die hintere Röhre aufgefüllt. Ist die hintere Röhre voll, sorgt der Metalldraht (Bild 3, links an der hinteren Röhre) dafür, das die Münzen im Überlauf in die vordere Röhre umgelenkt werden. An der vorderen Röhre sitzt auf Höhe des zweiten Loches von unten der Levelschalter, der den Silbergeldeinwurf freigibt. Im Bild 3 sieht man leider nur die grün/weißen bzw. blau/weißen Leitungskabel.

Bild 3a: Metallstift Münzüberlauf

Vor Kurzem hatte ich einen Optima Supra mit Geldwechsler eines Hamburger Sammlers zur Reparatur. Diese Geräte verfügen über die identische Mechanik für den Münzüberlauf. Bei jenem Gerät hatte jemand, aber nicht der Sammler, den Metalldraht verbogen und der Metallstift (Bild 3a im blauen Kreis) war entfernt worden. Damit war ein Münzüberlauf nicht mehr möglich und die Silbergeldannahme wäre niemals freigegeben worden. Dafür hätten sich die Münzen bei aufgefüllter hinterer Röhre im Apparat verteilt und allerlei Unsinn angerichtet. Man fragt sich immer mal wieder, warum Zeitgenossen so einen Unsinn in einem Gerät anstellen.

Bild 4: Reib-Teller mit neuer Beschichtung
Bild 5: Kasse und ausgebundener Netzfilter

Hier das Spielvideo: