Den Rotamint Bingo haben wir im Mai 2018 aus Dortmund abgeholt. Er war bei einer Haushaltsauflösung übrig geblieben und da meine Frau und ich an der Uni in Dortmund studiert hatten und meine Frau dazu noch gebürtige Dortmunderin ist, war der weite Weg für uns kein Problem. Wir hatten uns das so vorgestellt: Der Automat war abgeschlossen, ohne Schlüssel, hing an der Kellerbarwand. Also hinfahren abhängen, Katze im Sack kaufen. Danach in die City und noch ’ne Curry-Wurst essen. Danach ein paar alte Kumpel besuchen und dann zurück nach Hause.
Als wir am Haus ankamen, empfing uns das junge Mädchen, die Verkäuferin, mit den Worten: „Ich hoffe, Sie bekommen den Automaten von der Wand. Ich habe ihn nicht ‚runterbekommen“. Na ja, dachte ich. Junges Mädchen, keine Ahnung. Muss „Mann“ nur geschickt vom Automatenkreuz abheben. Also runter in den Keller und ran an den Automaten. Aber der ging nicht ab! Teufel auch. Der war von innen an die Wand geschraubt!! und dann hatte einer den Schlüssel weggeschmissen. Gruß vom Opa aus dem Jenseits. Ohne Zerstörung der Rückwand ging so gar nichts. Also, neuen Termin ausgemacht und bis dahin überlegen, wie man die Schlösser aufbekommt. Wenigstens der Rest des Tagesprogramms lief wie erwartet.
Zuhause angekommen, erst mal geübt, die üblichen Zeiss Schlösser zu knacken. Ging dann auch ganz gut mit dem allgemeinen Dietrich-Satz. Dann habe ich gedacht, wenn der Automat da so unzugänglich an der Wand hängt, vielleicht besser, wenn man auf Nummer sicher geht und einen elektronischen Dietrich kauft. Also für ein Heidengeld den Kronos Multipick gekauft und wieder fleißig geübt. Schon war der Termin für den nächsten Abholversuch da. Diesmal klappte alles wie geplant. Schlösser geknackt, Automat abgeschraubt, war noch ’ne Menge Kleingeld drin. Und ab nach Hause. So hat uns dieser Automat mit allem drum und dran mal locker ein paar hundert Euros gekostet. Aber wir waren mal wieder in Dortmund. „Das war schön!“, sagte meine Frau. Was will „Mann“ mehr.
Zumindest lief der Rotamint Bingo einigermaßen, warf zwar keine Gewinne aus, aber das lag nur an einem fehlenden Splint am Gestänge des Auszahlmagneten.

Bild 2: Technik des Rotamint Bingo

Technisch ist der Rotamint Bingo am ehesten mit dem Rotamint Diamant zu vergleichen. Beide Automaten liegen ein Jahr auseinander. Der Rotamint Bingo von mir, wurde 1964 für 3 Jahre für den Spielbetrieb zugelassen. Beide Automaten verfügen auch noch nicht über die Power- (Revolver) Auszahlung des „die goldene sieben“ von 1967.

Bild 3: Geldwechsler und Kasse

Das Frontbild des Bingo macht einen gediegenen Eindruck. Gerade die „Brille“ für die Gewinnzahlen aus Gusseisen, wirkt viel wertiger als auf Glas gemalte Fenster, finde ich. Auch das Schriftbild der bunten Zahlen finde ich sehr gelungen. Einen Joker sucht man hier vergebens. Bei Gewinnen gibt es zwar keine Glocke, aber der Löwe blinkt im Rythmus des Auszahlmagneten.

Hier das Spielvideo von einem meiner teuersten Automaten: