Der Spielautomat Super Six, ein 10 Pf Gerät von Bergmann aus Hamburg, ist am 31. Dezember 1967 zugelassen worden, also ein Jahr nach dem Doppelspielgerät Max und Moritz. Ich habe diesen Automaten in der Nähe von Frankfurt aus einer Haushaltsauflösung gekauft und die Erben konnten mir sogar noch sagen, in welcher Kneipe dieser Automat hing, bevor die Oma ihn bekommen hat. Entsprechend gut war auch der Zustand, etwas sehr verstaubt, Motorgetriebe verharzt und die Kontakte verschmutzt. Aber sonst in technisch einwandfreiem Zustand. Mit ein bisschen Fleißarbeit war dieser Automat schnell wieder ein funktionierendes Schmuckstück geworden. Das war auch gut so, denn es war mein erster Bergmann und so konnte ich mich mit der (funktionierenden) Technik vertraut machen, die schon anders ist als bei Bally-Wulff– oder NSM-Geräten. Bergmann hatte hier echte eigene Konzepte, von der Optik bis zur Technik.

Die Technik

Beim Max und Moritz waren nur Schaltmagnete verbaut. Ein Spiel hatte nur zwei Scheiben und Sonderspiele gab es nicht. Beim Spielautomat Super Six kommen nun Relais zum Einsatz und es gibt 12 Sonderspiele mit auf 2 DM erhöhtem Gewinnbetrag. Beim Spielautomat Super Serie 6-6-6 wird es noch eine Spur toller: Es gibt zwei Sonderspielserien, mit 10 oder 14 Spielen. Dafür sind dann auch schon 8 Relais verbaut.

Bild 2: Die Technik hinter den rotierenden Scheiben

Auf dem Bild 2 erkennt man den Motor mit Getriebe oben rechts. Die Würfeleinheit sitzt auf dem Getriebkasten vorn auf. Unter der Nockenwalze sind zwei Schaltrelais zu erkennen. technisch sehr haltbar ausgeführt, durch Kunststoffhauben geschützt. Rechts daneben sitzt der Trafo für die 6V-Beleuchtung. Im unteren Teil, zwischen den beiden schwarzen Steckverbindungen, sitzt der Sonderspielmechanismus. Darunter die Kontaktfinger und die Beleuchtung für die drei Tasten.

Bild 3: 10 Pf Münzprüfer , Kasse, Münzröhre und Auszahlmagnet

Die Kassenbox für 10 Pf Münzen (Bild 3) beim Super Six ist dann mal richtig hoch! Die 1 DM Münzen haben einen eigenen, deutlich kleineren Behälter (Bild 4). Der Pegelschalter an der 10 Pf Röhre, der den Silbergeldeinwurf freigibt, ist durch eine Metallplatte versteckt.

Bild 4: Münzprüfer und Kassenbehälter für 1 DM Münzen
Der Spielablauf

Ein Spiel wird hier beim Super Six durch den Einwurf einer 10 Pf Münze rechts oben, oder durch den Einwurf von 1 DM links oben, ausgelöst. Bei Einwurf von 1 DM werden neun 10 Pf Münzen sofort wieder ausgeworfen. Die Scheiben starten gleichzeitig und nach wenigen Sekunden stoppt die linke Scheibe und kann nachgestartet werden. Dann stoppt die mittlere Scheibe und zuletzt die rechte Scheibe. Die mittlere und die rechte Scheibe können per Tastendruck vorzeitig gestoppt werden. Auch typisch für Bergmanngeräte: Die Scheiben stoppen von links nach rechts. Bei Bally-Wulf und NSM Geräten dieser Zeit, stoppt fast immer die mittlere Walze bzw. Scheibe zuletzt. Daher liegt bei Bergmann auch die kleinste Gewinnziffernfolge ( — — 2) auf der rechten Scheibe und hält die Spannung aufrecht.

Bild 5: Gewinnplan Super Six

Einen Joker sucht man bei Bergmann vergeblich, dafür sind Rot/ Grün Blinde klar im Nachteil, denn der Automat schüttet bei gleicher Hintergrundfarbe der linken und rechten Walze einen Gewinn von 20 Pf aus. Bei einer Kombination von 6 6 6 gewinnt man 1 DM und 12 Sonderspiele.

Das Spielvideo