Mein Pargamat Dukat wurde von der Firma Parganasch 1970 in Verkehr gebracht. Die Zulassung lief dann auch bis 1973. Es ist ein 20 Pfennig Gerät mit Geldwechsler für 1,- DM und 2,- DM Münzen sowie einer 10 Pf Münzvorlage von bis zu 16 Münzen. Während die meisten anderen Automatenhersteller bei den 20 Pf Geräten mit Münzvorlage bereits zu ablesbaren Münzspeichern gewechselt waren, ist es beim Pargamat Dukat wichtig mitzuzählen.
Aus dem gleichen Jahr besitze ich auch noch den Pargamat Dukat AMIGO (Bild 2), der funktional und vom Gewinnplan her absolut identisch mit dem hier beschriebenen Pargamat Dukat ist.
Diese Automaten besitzen einen Ausgleich für (zu viele) Nietenspiele: Wenn am Automaten zehn Nietenspiele hintereinander gespielt wurden, erleuchtet eine (weitere) Glocke (beim AMIGO ein weiterer Buchstabe). Fällt innerhalb der Zehnerreihe ein Gewinn an, beginnt die Zählung von vorn. Wenn die gesamte Glocken-Reihe erleuchtet ist, also 50 Nietenspiele bestehend aus 5 mal 10 jeweils zusammenhängenden Nietenspielen erreicht werden, dann erhält der aktuell Spielende 10 Freispiele. Innerhalb dieser Freispiele wird jeder reguläre Gewinn auf 2 ,- aufgerundet und sofort in 10 Pf Münzen ausgezahlt.

Bild 2: Andere Frontscheibe, etwas andere Ziffernfarben; der Pargamat Dukat AMIGO

Bei dem Pargamat Dukat (AMIGO) blickt man beim Öffnen des Gehäuses direkt auf die Symbolscheiben und auf 10 in zwei Reihen angeordneten Schaltrelais, links davon (Bild 3). Ich vermute, diese steuern die Sonderspiele der Dukaten-Serie. Der Antrieb der Scheiben erfolgt über 3 Spiralfederriemen, die über drei separate Antriebsräder laufen.
Die Kasse ist recht aufwendig ausgeführt und besteht aus einem Blechkasten mit aufgesetzter Kunststoffhaube. Der Münzeinlass ist abgerundet passgenau angefügt. Die Kasse wird nach vorn gezogen und kann dann geleert werden. Sie ist über eine Öse rechts abschließbar. Unter den 10 Schaltrelais sitzen zwei weitere Relaispaare, die zu zweit in einem Gehäuse untergebracht sind und sich gegenseitig schalten (Fa. Schrack aus Österreich). Bei meinem AMIGO ist leider das obere Relaispaar zusammengerostet. Das äußert sich so, dass der AMIGO bei der 10. Niete in Folge (Erleuchten eines Buchstaben), einen Kurzschluss im 230 V Kreis erleidet. Ich habe lange nach dem Fehler gesucht, zumal diese Doppelrelais so mit ihrer Kunststoffhaube verschraubt sind, dass diese zerstörungsfrei nur nach komplettem Auslöten des jeweiligen Relais‘ geöffnet werden können. Zu diesem Automaten habe ich keine technischen Unterlagen. Die Aufkleber der Fa. Schreck sind dann auch noch so angebracht, dass sich trotz transparenter Kunststoffabdeckung, nichts im Inneren erkennen lässt. Links oben im Bild erkennt man die Schaltkontakte für den 1,- DM und 2,- DM Münzeinwurf. Das Gerät besitzt 4 Münzröhren für 10 Pf. Münzen und demnach auch 4 Auszahlmagneten. Da es auch zwei parallel angeordnete Münzrutschen gibt, sind jeweils zwei Münzröhren gleich hoch aufgefüllt und die letzten zwei werden erst gefüllt, wenn die vorderen zwei voll sind. Auszahlungen werden deshalb auch von zwei Magneten gleichzeitig in 10 Pf Schritten vorgenommen. Der Mindestgewinn ist also 20 Pf und die Gewinne staffeln sich in 20 Pf Schritten. Daher reicht dem Automaten eine Münzpegelanzeige (Minimumpegel) am linken Münzrohrpaar, um zu wissen, über welches Magnetpaar ausgezahlt werden muss (rechts unten im Bild 3).

Bild 3: Blick auf die Symbolscheiben

Ein Blick auf die Front-Rückseite des Gehäuses zeigt die obere Lichtleiste für die Glockenfenster und die Geldwechselbereitschaftsbirne (blaues und rotes Kabel, rechts) sowie die Symbolscheibenbeleuchtung (drei schwarze Halter). In der Mitte der Glasscheibe befinden sich die Anzeigen für die Freispielserie (rechts) und die Dukatenserie (links). Für die Erleuchtung des Gewinnplans und der Spielanleitung kommt eine Neonröhre zum Einsatz. Unter der Neonröhre befindet sich die Lichtleiste für Freispiele und Sonderspiele.

Bild 4: Front-Rückseite

Die nachfolgenden 3 Bilder zeigen den Münzprüfer für 10 Pf. Stücke von allen Seiten. Er ist ziemlich massiv gebaut. Ein großes Schaltrelais sorgt dafür, dass die zwei 10 Pf. Münzen im richtigen Moment im Spielablauf auf die Münzrutsche ausgeworfen werden (Bild 5).

Bild 5: Münzprüfer 10 Pf Stirnseite

Da jede Münze in eine eigene Rutsche abgeworfen wird, müssen hier natürlich zwei Schächte mit zwei Mikroschaltern verbaut werden (Bild 6). Dies ist der größte Münzprüfer für 10 Pf. Münzen, den ich kenne.

Bild 6: Münzprüfer 10 Pf Außenansicht

Bild 7 zeigt den Münzeinwurf-Freigabe-Hebel rechts unten neben dem Kabelbaum. Neben dem gelben Kondensator ist das Freigabe-Relais zum Motorstart in der Pargamasch typischen Dreifachschaltungsausführung zu sehen.

Bild 7: Münzprüfer 10 Pf Innenseite

Bild 8 zeigt das Herz des Gerätes. Eine Ansicht, die man von NSM Geräten sofort nach dem Öffnen erhält. Hier muss man vorher zwei Schrauben lösen und zwei Flachstecker ziehen. Man erkennt oben die übliche Nockenwelle (links). Rechts daneben die Übertragungsrollen für den Motorantrieb (rechts oben) und dessen Übertragung auf die Welle für die Antriebsrollen der Symbolscheiben auf der Rückseite. Auch hier sind ausschließlich Dreifachrelais verbaut. Man erkennt das Foulrelais und neben den Tripod-Befestigungen für die Scheibenwellen alle drei Bremsmagnete sowie die Würfeleinrichtung ganz rechts unten.

Bild 8: Das Herz des Gerätes

Auf der Rückseite des Gerätes ist die Elektromechanik für die Freispiele verbaut. Auf der Gold schimmernden Plastiktafel sieht man rechts den Trafo für 12 Volt Wechselstrom. Links daneben die braune Platine mit dem Gleichrichter (weiß, hinter dem Metallbügel), die zwei 12 Volt Sicherungen (je 2 Ampere Träge) sowie das zentrale Dreifach-Schaltrelais. Auch hier ist wieder ein Schrack-Relais verbaut (Bild 9).

Bild 9: Freispielspielelektromechanik

Bild 10 zeigt die Freispielabzählung. dabei wird der graue Schleiferbügel (im Uhrzeigersinn) in 10 Schritten über die Kontaktplatine bewegt und zählt so die Zahl der Freispiele und erleuchtet die die jeweilige Ziffer auf der Frontscheibe.

Bild 10: Freispielabzählung

Bild 11 zeigt die Mechanik der Nietenaufzählung. Bei jeder Niete zieht der Magnet (teilweise ganz links im Bild) kurz an und die Schleiferkontakte rücken ein Feld auf der Kontaktplatine nach oben (gegen den Uhrzeigersinn). Hier ist die Stellung nach 10 Nietenspielen gezeigt.

Bild 11: Nietenaufzählung

Bild 12 zeigt die Glockenaufzählung. Hier ist die Nullstellung dargestellt (keine Glocke erleuchtet). Wenn der Schleifer die Stellung von Bild 11 erreicht hat (50 Nietenspiele), dann sendet er einen Impuls auf den Magneten, der hinter der Platine von Bild 12 sitzt (230 V) und die erste (nächste) Glocke wird erleuchtet. Gleichzeitig erfolgt die Rückstellung des Schleifers in Bild 11 durch einen 12 Volt Magneten hinter der Platine auf Nullstellung. Diese Schaltvorgänge werden durch das 12 Volt Relais rechts neben dem Schreck-Relais auf Bild 9 ausgelöst.

Bild 12: Glockenaufzählung
Der Gewinnplan:

Im nachfolgenden Video sieht man , wie eine Freispielserie ausgelöst wird und wie sie dann abläuft.

Gerade habe ich eine Dukatenserie gewonnen und dabei festgestellt, dass auf der mittleren Scheibe durch den Dukaten über fast jeder einzelnen Ziffer, immer 2,- gewonnen werden. Dafür muss man jedes Spiel der Dukatenserie mit einem -,20 Einwurf alimentieren. Also, eine Dukatenserie hat mit 90% Wahrscheinlichkeit einen Gewinn von 18,-. Bei einem meiner Dukatenbilder, über der „Sonne“ ist ein goldfarbener Dukat aufgeklebt. Dass ist allerdings ohne Bedeutung für das Spiel meines Automaten. Irgendwann löse ich den mal ab und werde prüfen, ob der aus echtem Gold ist.