Der Spielautomat Kreuz Ass von Bergmann ist wohl aus dem Jahr 1972. Ich muss das der Literatur entnehmen, da mein Apparat leider keine Zulassungskarte mehr hat und auch innen keine Prüfstempel zu finden sind. Es ist ein 20 Pf Gerät mit Einwurfmöglichkeit von 10 Pf, 50 Pf und 1 DM Münzen im rechten oberen Bereich und für 2 DM und 5 DM Münzen im linken oberen Bereich. Der Kreuz Ass hat keinen Geldwechsler mehr, wie der MAXundMORITZ, die Super Six oder die Superserie 6-6-6 , dafür aber analoge Münzspeicherzähler und analoge Sonderspielzähler. Ich habe ihn im Jahr 2019 aus Villingen-Schwenningen geholt. Ich muss das so ausdrücken, weil der Apparat ursprünglich über ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf angeboten wurde. Als ich dann mit den Verkäufern in’s Gespräch kam und wir uns über den Apparat und dessen Geschichte unterhielten und herauskam, dass ich Bergmann-Geräte sammle, bekam ich ihn umsonst. Über das Gerät konnte man mir vorab nichts sagen, nur das es aus dem Nachlass eines lieben Verwandten ist und der Apparat trotzdem viele Jahre nicht weggegeben wurde. Den Apparat konnte ich in einer Apotheke übernehmen und stellte fest, dass er in hervorragendem Zustand war. Gut möglich, dass er nie in einer der üblichen Kneipen gehangen hat. Kein Nikotin, kein Zigarettengeruch. Selbst die technischen Unterlagen waren komplett dabei. Nur eine Reparatur war von mir zu erledigen: Die Beleuchtung funktionierte nicht. Der Grund dafür war aber fein säuberlich mit Bleistift in den Unterlagen vermerkt: Ein Kabel hatte sich gelöst und war vom Vorbesitzer nicht mehr an der gekennzeichneten Stelle angebracht worden. Eine Sache von 5 Minuten mit einem Lötkolben.

Bild 2: Technik des Kreuz Ass

11 Relais steuern hier, zusätzlich zu den Steuernocken, den Spielablauf. Wer auf dem Bild 2 nur auf 10 Relais kommt, liegt richtig. Das 5 DM Schaltrelais ist aus Platzmangel auf der anderen Seite, wo die Scheiben laufen, angebracht (Bild 3). Der Mischmagnet sitzt, wie der Motor, oberhalb der Steuernocken; im Bild 2 leider nicht mehr zu sehen. Darunter, in schwarz, die Schleifscheiben und Gewinnabtastung der drei Spielscheiben. Unter den Relais – die schwarze Scheibe mit den Kontaktfingern darunter – sind der Abzugkontakt (vorn) und der Rückzahlkontakt (hinten). Das metallene Kästchen rechts daneben ist ein Funkenlöschkondensator. Darunter, hinter einer Plastikscheibe, sitzt links der Münzspeicher und rechts das Serienschrittwerk.

Bild 3: Frontseite der Technikplatte aus Bild 2

In Bild 3 ist gut zu sehen, wie die drei Scheiben durch drei Schlauchfedern angetrieben werden, die über eine Schnurscheibe (schwarz, über den Metallscheiben) laufen. Die Nockenwelle wird über einen separaten Zahnriemen angetrieben. Der Apparat besitzt 28 Nocken! Unter den Scheiben sieht man die Bremsmagnete mit den Klinkenhebeln, die bei stromlosen Bremsmagneten in das Klinkenrad der zugehörigen Scheibe einrasten und diese damit momentan stoppen. Damit dabei die Mechanik nicht zerbricht, sind hier, wie bei jedem Spielautomaten, auch wieder Rutschkupplungen verbaut. Darunter sitzen die analogen Anzeigen für den Spieleanzeiger und den Serienspielanzeiger. Bei diesem Automaten wird die Anzahl der verbleibenden Spiele und nicht der verbleibende Geldbetrag angezeigt.

Bild 4: Frontscheibe und Teil der Beleuchtung (Soffitten)

An Beleuchtung spart der Kreuz Ass nicht. 12 Soffitten, 4 Glimmlampen und drei Skalenlampen sorgen für die optische Erhellung. Allein im standby bringt es dieser Automat auf 50 W Leistungsaufnahme. Abgesichert wird der Automat durch eine einzige Sicherung in der Steckdose für den 220 V Kreis mit 4 Amp.

Bild 5: Rückseite des Kastens

Bild 5 zeigt die Rückseite des Automaten-Kastens mit dem Netzfilter (direkt unter der Steckdose) und links und rechts die beiden Münzprüfer, links für 2 DM und 5 DM, rechts für 10Pf, 50 Pf, und 1 DM. Unter dem rechten Münzprüfer sitzen die Aktivierungskontakte für 10 Pf, 50 Pf und 1 DM, die nach dem erfolgreichen Durchlaufen des Münzprüfer von den Münzen im Durchfallen betätigt werden. 50 Pf, 2 DM und 5 DM Münzen wandern danach direkt in die Kasse, 10 Pf und 1 DM Münzen werden in der jeweils zugehörigen Münzröhre gesammelt. Die Kasse ist der große silberne Behälter in der Mitte. Ganz unten sitzt links der Trafo für 6 V und rechts daneben Steuerung und Magnete für die 10 Pf und 1 DM Auszahlungen.

Der Gewinnplan: